Frühlingszeit – Wissenswertes zu Allergien und Asthma

April 28, 2021 | Gesundheit

Frühlingszeit – Wissenswertes zu Allergien und Asthma

Wie schön ist es, wenn es im Frühling wieder wärmer wird, die Sonne uns hinauslockt und Wiesen und Bäume anfangen zu blühen? Doch nicht alle können sich ungetrübt freuen. Die Pollenallergie, auch Heuschnupfen genannt, ist mit knapp 25 % die häufigste und am weitesten verbreitete Allergie in Österreich. Warum hier Vorsicht geboten ist und was Allergien mit Asthma zu tun haben, erfahren Sie hier.

Wahrscheinlich mehr als ein Drittel der österreichischen Bevölkerung leidet an einer Allergie, Tendenz steigend. Dabei sind Kinder und Erwachsene gleich betroffen, allergische Reaktionen können in jedem Alter plötzlich auftreten. Jeder dritte Deutsche leidet unter allergischen Beschwerden: Pollen, Hausstaub oder Tierhaare – diese enthalten einige der rund 20.000 allergieauslösenden Substanzen, die der Wissenschaft bekannt sind. Es gibt verschiedene Theorien über die Entstehung von Allergien, aber keine vollständig gesicherten Erkenntnisse.

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Grundsätzlich handelt es sich bei einer Allergie um eine überschießende krankhafte Abwehrreaktion des Immunsystems auf bestimmte, normalerweise harmlose Umweltstoffe. Die bekanntesten Allergien sind

  • Pollenallergie (Heuschnupfen): eine Überempfindlichkeitsreaktion gegen Pollen von Bäumen, Sträuchern, Gräsern und Getreide
  • Tierhaarallergie: eine Überempfindlichkeitsreaktion gegen die eiweißhaltigen Bestandteile des Speichels, des Schweißes, des Talgs oder Urins von Tieren, meistens Katzen, Hunde und Meerschweinchen
  • Hausstaubmilbenallergie: diese Allergieform ist eigentlich keine Reaktion auf den Staub selbst, sondern auf die Exkremente, also den Kot der Hausstaubmilben
  • Kontaktallergie (Kontaktdermatitis): die Haut reagiert allergisch auf bestimmte Substanzen, die mit ihr in Berührung kommen. Meistens handelt es sich um Metalle (oft Nickel), Kosmetika, Putz- und Waschmittel, Chemikalien oder Pflanzen
  • Nahrungsmittelallergie: eine Überreaktion des Immunsystems auf bestimmte Nahrungsmittel, z. B. Nüsse oder Getreideprodukte. Zu unterscheiden ist sie von einer Nahrungsmittelunverträglichkeit
  • Insektenstichallergie: allergische Reaktionen auf vor allem Bienen- und Wespenstiche, die im schlimmsten Fall zu einem anaphylaktischen Schock und in Folge zum Tod führen können
  • Sonnenallergie: keine richtige Allergie. Der Körper reagiert auf Sonnenlicht mit Symptomen wie Hautjucken, Brennen, Blasen oder Quaddeln.

 

Die meisten Allergene werden eingeatmet (zum Beispiel Blütenpollen oder Hausstaub). Entsprechend machen Pollen, Tier- und Hausstaubmilbenallergien den größten Teil der Allergien aus. Sie haben aber noch etwas gemeinsam: Bleiben sie unbehandelt, kann sich im Laufe der Zeit allergisches Asthma daraus entwickeln.

 

Die häufigsten Symptome von Heuschnupfen, Tier- und Hausstaubmilbenallergie betreffen folgende Organe:

  • Die Nase: allergischer Schnupfen mit Niesreiz, Schleimhautschwellung und verstopfter oder laufender Nase
  • Die Augen: Betroffene leiden oft unter einer allergischen Bindehautentzündung (Konjunktivitis) mit Juckreiz, Rötung und Augentränen
  • Die Lunge: der Kontakt mit dem Allergen löst Husten und Entzündung/Verschleimung der Atemwege (Bronchitis) aus. Bleibt der Kontakt über längere Zeit bestehen und wird die Allergie nicht behandelt, kann es zu erschwerter Atmung, allergischem Asthma und akuter Atemnot

 

Egal, ob jung oder alt: Die Beschwerden der meisten Allergiker sind ähnlich. Zu den genannten typischen Symptomen gesellen sich häufig noch Müdigkeit und Niedergeschlagenheit. Ohne adäquate Behandlung können Allergien die Lebensqualität über viele Jahrzehnte zum Teil stark einschränken.

Bisher dachte man, dass Allergien im Kindesalter wenig Bedeutung für die Zukunft des Kindes oder Jugendlichen hätten. Langzeitstudien weisen nun aber darauf hin, dass die mit Allergien oft einhergehenden Beeinträchtigungen der Lunge ein Wegbereiter für spätere chronische Lungenerkrankungen sind.

Denn die Lunge ist ein Umweltorgan. Das bedeutet, sie ist Umwelteinflüssen unmittelbar ausgesetzt und von äußeren Faktoren stark beeinflusst. Schadstoffe in der Luft, aber auch Allergene und die Ozonbelastung der Luft spielen eine wichtige Rolle. Besonders die Lungen junger Menschen, die sich noch entwickeln, reagieren hier empfindlich.

 

Was haben Allergien mit Asthma zu tun?

Zwischen den oberen und unteren Atemwegen besteht eine enge Verbindung. Durch allergische Reaktionen verursachte Entzündungen können leicht von der Nase auf die Lungen übergehen und Asthma auslösen.

Nicht selten entwickelt sich aus Heuschnupfen allergisches Asthma. Denn eine durch Allergene dauerhaft gereizte und entzündete Schleimhaut der Atemwege kann auch durch die „normale“ Luftverschmutzung oder scheinbar harmlose Infektionen wie eine Erkältung mit Asthmasymptomen reagieren. Jeder dritte Heuschnupfen-Allergiker (!) ist von diesem sogenannten „Etagenwechsel“ – so nennen Experten den Krankheitsverlauf – betroffen.

Zusätzlich zum bestehenden allergischen Schnupfen kann es also zu Asthmaanfällen kommen, die oft im Laufe der Zeit an Schwere und Häufigkeit zunehmen.

 

Was ist Asthma? Ursachen und Auslöser

Asthma bronchiale ist eine chronische Atemwegserkrankung, die durch eine Entzündung der unteren Atemwege gekennzeichnet ist. Sie ist von verschiedenen Faktoren beeinflusst und kann sehr unterschiedlich ausgeprägt sein.

 

Die häufigste Form ist das allergische Asthma, das meistens durch Hausstaubmilben, Tierhaare, Pollen, Schimmelpilzsporen oder berufsbedingte Allergene wie Mehl oder Holzstaub ausgelöst wird. Der Kontakt mit dem Allergen führt zu asthmatischer Reaktion mit Atemnot und Husten. Es tritt oft familiär gehäuft auf und beginnt in vielen Fällen bereits im Kindes- oder Jugendalter. Es kann sich aber auch erst im Laufe des Lebens entwickeln.

Wird eine bestehende Allergie nicht oder nicht richtig behandelt, kann die Erkrankung voranschreiten: Rund 25–40% aller Patienten mit unbehandelter Pollenallergie entwickeln im Laufe ihres Lebens ein allergisches Asthma.

Daher gilt: Lassen Sie Ihre Allergie so früh wie möglich fachärztlich diagnostizieren und behandeln, auch wenn dies zum Teil sehr zeit- und energieaufwendig sein kann.

 

Allgemeine Tipps für Pollenallergiker:

  • Verbringen Sie Ihren Urlaub in den Hochgebirgen oder Küstenregionen
  • Setzen Sie Pollenfilter in der Lüftung des Autos ein
  • Ziehen Sie Ihre Straßenkleidung nicht im Schlafzimmer aus und halten Sie kontaminierte Kleidung vom Schlafzimmer fern
  • Waschen Sie Ihre Haare täglich – am besten abends, damit keine Pollen aufs Kopfkissen gelangen
  • Vermeiden Sie zu Zeiten starken Pollenflugs körperliche Anstrengungen und sportliche Betätigung im Freien.

 

Tipps für Hausstaubmilbenallergiker:

Allergie

Milben befinden sich bevorzugt im Bettzeug, da sie dort das ideale Milieu für ihre Vermehrung vorfinden. Spezielle Bettwäsche schützt Hausstauballergiker vor Milben und deren Allergenen. Das eigens für Allergiker entwickelte Gewebe bildet eine Barriere gegen allergene Partikel und ist trotzdem luft- und wasserdampfdurchlässig.

Zur Verringerung der Allergenbelastung durch Milben eignen sich folgende Maßnahmen:

  • Milbendichte Bettzwischenbezüge für Matratze, Bettdecke und Kissen
  • Wenig „Staubfänger“ (Teppiche, Gardinen, Tischdecken)
  • Gut gelüftete, trockene Räume ohne Zimmerpflanzen
  • Herkömmliche Bettwäsche und Schlafbekleidung sollte wöchentlich gewechselt werden. Auch Kuscheltiere sind häufig hoch belastet und müssen deshalb regelmäßig bei mind. 60°C gewaschen werden.

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