Was ist Osteoporose?

October 20, 2020 | Gesundheit

Was ist Osteoporose?

Was man zum Thema wissen sollte und wie man wirksam vorbeugen kann:

Im Falle von Osteoporose verliert der Knochen an Substanz. Die Krankheit wird daher auch als Knochenschwund bezeichnet. Das führt uns zum Hauptproblem der Osteoporose: Aufgrund der verminderten Knochendichte steigt die Gefahr eines Knochenbruchs.

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Osteoporose gilt als Volkskrankheit: Alleine in Österreich sind ca. 700.000 Menschen betroffen. Weltweit leiden etwa 250 Millionen Menschen an Osteoporose, sie gehört damit zu den 10 bedeutendsten Krankheiten der Welt. Alle 30 Sekunden erleidet jemand in Europa einen durch Osteoporose bedingten Knochenbruch, wobei Frauen vier Mal häufiger betroffen sind als Männer.

Dass Frauen eher an Osteoporose erkranken, liegt an den hormonellen Veränderungen nach den Wechseljahren. Aber auch Männer insbesondere nach dem 55. Lebensjahr können betroffen sein. Es ist normal, dass die Knochenmasse ungefähr ab dem 35. Lebensjahr abnimmt: der Körper baut mehr Knochenmasse ab als er neu bilden kann. Doch erst wenn die Osteoporose fortgeschritten ist, macht sie sich bemerkbar, z.B. durch Schmerzen und Frakturen. Auch Rückenschmerzen und Größenverlust können Hinweise auf Osteoporose sein.

Ungefähr 50 Prozent aller Frauen über 50 erleiden eine Fraktur, die durch Osteoporose bedingt ist. Zu den häufigsten Frakturen gehören Wirbelbrüche und Oberschenkelhalsfrakturen. Wirbelbrüche verursachen lang anhaltende, starke Rückenschmerzen, werden vom Arzt aber oft nicht als solche erkannt. Wenn mehrere Wirbel betroffen sind, kommt es zu einer Verkrümmung der Wirbelsäule, dem typischen Rundrücken, früher auch "Witwen-Buckel" genannt. Die komplikationsreichsten Knochenbrüche sind die Schenkelhalsfrakturen: nur bei einem Drittel der Betroffenen heilt der Bruch so, dass man von einer Genesung sprechen kann.

 

Wie kann man Osteoporose vorbeugen?

Die positive Nachricht ist: Durch einen gesunden Lebensstil, ausreichend Bewegung und die richtige Ernährung kann man Osteoporose verhindern oder zumindest verzögern. UND: Osteoporose kann in vielen Fällen rechtzeitig erkannt und behandelt werden.

 

Diet Food Calcium- und Vitamin-D-reiche Ernährung

Beide Nährstoffe sind entscheidende Faktoren für gesunde Knochen. Der Knochen braucht Calcium für seinen Aufbau, und Vitamin D hilft ihm beim Einbau von Calcium in den Knochen.

Vitamin D ist vor allem in Fisch, Eiern und Milchprodukten enthalten. Milchprodukte wie beispielsweise Butter, Joghurt und Käse sind außerdem reich an wertvollem Calcium. Einige Lebensmittel und Genussmittel, allen voran Koffein, Alkohol und phosphatreiche Nahrungsmittel (z. B. Softgetränke wie Cola, Wurst, Fertiggerichte mit Phosphatzusätzen und künstliche Süßstoffe) sind hingegen “Calciumkiller”, die man sparsam verzehren sollte. Besonders Jugendliche sollten, da sie stark wachsen, auch mehr Calcium zu sich nehmen.

Wichtig: Man sollte seinen Calciumbedarf durch Nahrungsmittel decken und Nahrungsergänzungsmittel z.B. in Form von Calciumtabletten eher meiden. Mehrere Studien weisen darauf hin, dass der Körper Calcium aus Lebensmitteln viel besser verwerten kann als Calcium aus Tabletten.

Anders verhält es sich bei Vitamin D. Mehr als ein Viertel der Erwachsenen in Österreich weist eine deutliche Unterversorgung an Vitamin D auf. Vor allem im Winter ist der Vitamin-D-Mangel ein Problem, da zur körpereigenen Produktion von Vitamin D genügend direkte Sonneneinstrahlung auf die Haut notwendig ist. Daher kann neben einer entsprechenden Ernährung die Einnahme von Vitamin-D-Präparaten, natürlich immer in Rücksprache mit einem Arzt, sinnvoll sein.

 

Walk (1)  Bewegung

Durch Bewegung werden die Knochen gestärkt, das Gleichgewicht verbessert und die motorischen Fähigkeiten trainiert. Körperliche Aktivität spielt daher sowohl in der Prävention als auch in der Therapie von Osteoporose eine wichtige Rolle, denn bei der Osteoporose geht es einerseits um die Reduzierung der Sturzneigung, andererseits um die Erhöhung bzw. den Erhalt der Knochenfestigkeit.

Man weiß heute, dass Knochen am besten unter Druck, also unter Belastung arbeiten. Sportarten wie Springen oder Laufen wirken sich daher positiv auf die Knochendichte aus, Schwimmen oder Radfahren hingegen weniger. Vor allem Bettruhe führt zu einem Verlust an Knochenmasse und einer Verminderung der Knochenfestigkeit, während eine gesteigerte Beanspruchung mit einer Zunahme der Knochenmasse und einer Steigerung der Festigkeit verbunden ist. Besonders geeignet sind Aktivitäten wie Wandern, Joggen, Trampolinspringen, Gymnastik oder Ballsport. Sie sorgen für einen Aufbau von Knochengewebe und verbessern zusätzlich auch die Koordination und die Standfestigkeit - beides wichtige Faktoren zur Sturzvermeidung.

 

No Smoking Nikotin und übermäßigen Alkohol- und Kaffeekonsum vermeiden

Die genauen Ursachen sind zwar nicht genau geklärt, aber Rauchen verdoppelt das Osteoporoserisiko. Möglicherweise regt das Rauchen die Produktion von knochenabbauenden Zellen an. Außerdem hemmt Nikotin die Produktion von Östrogen, was bei Frauen wiederum zu vermehrtem Knochenabbau führt.

Auch Alkohol ist ein Risikofaktor für Osteoporose. Alles, was über 30 Milligramm Alkohol (ein Viertel Wein oder ein großes Bier) pro Tag hinausgeht, hat negativen Einfluss auf die Knochen. Ebenso erhöht zu viel Kaffee (mehr als vier Tassen pro Tag) das Risiko, an Osteoporose zu erkranken.

 

Body Scale Normalgewicht

Untergewichtige Menschen haben eine geringere Knochendichte und ein höheres Osteoporoserisiko als Normalgewichtige, da ihnen häufig wichtige Nährstoffe, etwa Calcium für den Knochenstoffwechsel, fehlen. Anders als oft behauptet wird, schützt Übergewicht im Umkehrschluss aber nicht vor Osteoporose. Zu viel Bauchfett wirkt sich negativ auf die Knochendichte aus. Außerdem begünstigt Übergewicht eine Verformung der Wirbelsäule und die Abnutzung der Gelenke. 

 

Worauf sollten Betroffene achten?

  • Richten Sie Ihr Zuhause so ein, dass Stürze bestmöglich vermieden werden können, z.B. durch Halterungen im Badewannen- oder Duschbereich, durch gute Beleuchtung (auch im Treppenhaus) oder durch das Vermeiden von Teppichläufern, über die man leicht stolpert.
  • Tragen Sie bequeme, flache Schuhe mit rutschfesten Sohlen. Besonders bei Glatteis ist Vorsicht angebracht.
  • Vermeiden Sie nach Möglichkeit das Heben schwerer Gewichte.
  • Und: Es ist nie zu spät für körperliche Aktivität. Auch für ältere Menschen gibt es Angebote, sich gemeinsam und altersgemäß zu bewegen.

Dieser Text  ersetzt keinesfalls die fachliche Beratung durch eine Ärztin oder einen Arzt und  darf nicht als Grundlage zur eigenständigen Diagnose und Beginn, Änderung oder Beendigung einer Behandlung von Krankheiten verwendet werden. Konsultieren Sie bei gesundheitlichen Fragen oder Beschwerden immer den Arzt Ihres Vertrauens!

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